Die umstrittenen Freihandelsabkommen TTIP & CETA stehen auf der Kippe. Dies ist besonders den 320.000 Menschen zu verdanken, die am 17. September 2016 in sieben deutschen Städten gemeinsam demonstriert haben. Dazu hat Organizi.ng im Auftrag der beteiligten Bündnisorganisationen gemeinsam mit Campact ein neues Konzept zur kampagnenförmigen Busorganisation entworfen und die Mobiliserung für dieses Großevent kontinuierlich begleitet.
Die große Reichweite der Mobilisierung von Campact und den beteiligten Bündnisorganisationen wurde auch in Politik und Medien zur Kenntnis genommen, wie etwa der FDP-Europaabgeordnete Alexander Graf Lambsdorff ab 02:37 in diesem Video erklärt:
Für die Mobilisierungskampagne wurde eine zentrale Internetseite erstellt, auf der jede Person oder Organisation einen eigenen Bus von jedem Ort zur Demonstration in Berlin, Frankfurt a. Main, Hamburg, München, Stuttgart, Köln oder Leipzig bestellen konnte.
Die Tickets konnten ebenfalls direkt auf der Internetseite gekauft und online bezahlt werden. Die lokalen Busverantwortlichen konnten auf diese Weise in Echtzeit mitverfolgen, wie viele Tickets für welchen Preis für welchen Bus schon verkauft waren. Dies hat den lokalen Gliederungen enorme Motivationsschübe gebracht und die Mobilisierungsanstrengungen stetig gesteigert. Sobald in einem Bus nur noch wenige Plätze frei waren, wurde automatisch ein weiterer Bus mit gleichem Abfahrtsort zur selben Zeit geordert.
Neue Chancen der Bus-Mobilisierung
Begleitet wurde diese Bus-Mobilisierung von mehreren Wellen von Telefon-Kampagnen von Organizi.ng. In der ersten Welle telefonierten wir mit allen regionalen Büros von Parteien, Gewerkschaften, Umweltschutzverbänden und Stiftungen, um ihnen das neue System der Bus-Mobilisierung in einem kurzen Gespräch vorzustellen. In der zweiten Welle wurden allen Bus-Verantwortlichen praktische Tipps zur Mobilisierung sowie kostenlose Flugblätter, Aufkleber und Plakate angeboten. In der dritten Welle wurden Abgeordneten-Büros angerufen, um diese für den Kauf eines Solidaritäts-Tickets für den Bus aus ihrem Wahlkreis für 50 Euro zu gewinnen. Zudem wurden bestehende Bus-Verantwortliche telefonisch betreut, um mit ihnen alle wichtigen organisatorischen und technischen Details für die Busfahrt und die Demonstrationen durchzusprechen.
Die telefonische Mobilisierung von Organizi.ng für die Demonstrationen gegen CETA & TTIP sowie der begleitende Internetauftritt zeigen beispielhaft die Potentiale kampagnenförmiger Busorganisation, wie sie für viele kleine und große Bus-Mobilisierungen genutzt werden kann.
Foto: Foodwatch